- Aquatinta
- Aqua|tịn|ta 〈f.; -, -tịn|ten; Mal.〉 Kupferstichart, bei der die Zeichnung aus einer mit Kolophoniumstaub präparierten Platte herausgeätzt wird [<lat. aqua „Wasser“ + ital. tinta „gefärbt“]
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Aquatịnta[italienisch, eigentlich »gefärbtes Wasser«] die, -, ein grafisches Tiefdruckverfahren: Die Kupferplatte, auf die vorher meist die Umrisse einer Darstellung radiert worden sind, erhält in einem Staubkasten oder durch Aufstreuen durch ein feines Sieb eine gleichmäßige Schicht säurefester Staubkörner (Asphalt, Harz, Kolophonium), die anschließend durch Erwärmen der Platte aufgeschmolzen wird. Im Ätzbad dringt die Säure (lateinisch »aqua fortis«) nur in den Zwischenräumen zum Metall vor und frisst sich in die Oberfläche ein. Der Flächenton (italienisch »tinta«) wird bestimmt durch die Feinheit des Staubkorns und die Dunkelheit der Fläche. Durch Abdecken geätzter Partien und Weiterätzen der übrigen entstehen deutlich voneinander abgesetzte Tonabstufungen. Neben der klassischen Aquatinta gibt es eine Reihe von Varianten (z. B. Salzaquatinta, Krakelüreaquatinta), die sich in der Technik, den charakteristisch körnigen Grund zu legen, unterscheiden.Die Aquatinta, um 1765 von J. B. Le Prince erfunden, diente ursprünglich zur Wiedergabe von Pinselzeichnungen und Aquarellen. In neuerer Zeit verwendeten viele Künstler (M. Klinger, P. Picasso) die Aquatintatechnik für Originalgrafiken. Bedeutendste frühe Arbeiten sind die Aquatintafolgen von F. J. de Goya y Lucientes (»Los Caprichos«, 1797-98).* * *
Aqua|tịn|ta, die; -, ...ten [ital. acquatinta < lat. aqua tincta = gefärbtes Wasser] (bild. Kunst): a) <o. Pl.> Kupferstichverfahren, bei dem die Zeichnung aus einer mit pulverisiertem Kolophonium u. Asphaltlack präparierten Metallplatte herausgeätzt wird, wobei die Wirkung einer Tuschzeichnung erzielt wird: diese Radierung ist in A. ausgeführt; b) (selten) in Aquatinta ausgeführte Arbeit: er arbeitet an einer A.
Universal-Lexikon. 2012.